Beschluss: ungeändert beschlossen

A-1) Landratsamt Aichach-Friedberg/16.08.2006
Die Stellungnahme des Landratsamtes Aichach-Friedberg vom 16.08.2006 vom 16.08.2006 mit der Stellungnahme zum Staatlichen Abfallrecht vom 24.07.2006 wird zur Kenntnis genommen und festgestellt, dass keine Einwendungen vorgebracht werden.

 

B-1) BayWa AG/22.08.2006

Die Stellungnahme der BayWa AG, mit dem Verweis auf das Schreiben vom 24.03.2006 wird zur Kenntnis genommen. Die nun vorgebrachten Ergänzungen werden jedoch nicht geteilt.

Die Stadt Friedberg ist weiterhin der Meinung, dass das angesprochene Gelände für naturschutzfachliche und landschaftspflegerische Zwecke eine hohe Bedeutung aufweist. Mit der Aufgabe der gewerblichen Nutzung und dem Einebnen des Geländes sind weitestgehend Rohbodenstandorte entstanden. Ein Oberbodenauftrag ist nicht erfolgt. Hiermit liegen grundsätzlich die Voraussetzungen vor, dass sich Magerstandorte entwickeln können. Dieser Prozess ist bereits in Gange, verschiedne Gras –und Krautgesellschaften haben sich etabliert. Im Gegensatz zu Standorten mit Oberbodenauftrag besteht hier ein stark eingeschränktes Nährstoffangebot. Dies ist die Grundlage für spezialisierte Arten, sich ökologische Nischen zu erobern, ohne der Konkurrenz stark wüchsiger, nährstoffhungriger Pflanzen ausgesetzt zu sein. In der intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flur, mit einem hohen Nährstoffangebot, sind solche Standorte mit artenreichen Lebensgemeinschaften praktisch nicht mehr zu finden. Deshalb ist es erforderlich, Sekundärlebensräume für die meist vom Aussterben bedrohten Vegetationsgesellschaften zur Verfügung zu stellen und die Verbundstrukturen zu stärken. Dies sind fundamentale Entwicklungsziele des Arten- und Biotopschutzprogramms.

Die inzwischen seltenen und bedrohten Standorte sind die Lebensgrundlage für eine Vielzahl vom Aussterben bedrohter Tierarten. Eine artenreiche Flora ermöglicht eine artenreiche Fauna. Besonders auf bestimmte Pflanzenarten spezialisierte Tiere finden hier ihr Auskommen. Ein hoher Insektenreichtum ist auf solchen Standorten zu erwarten. Diese stellen wiederum die Nahrungsgrundlage, beispielsweise für viele Vogelarten dar. Von Anwohnern an der Greinerstraße wird dies auch bestätigt.

Zusammen mit den vorhandenen Gehölzstrukturen bildet die offene Fläche nördlich der Greinerstraße unterschiedlichste Lebensraumstrukturen auf engstem Raum. Dass diesem relativ ruhigen und weitgehend vor Beeinträchtigung geschützten Lebensraumkomplex, deren Vorkommen heutzutage in der landwirtschaftlich intensiv genutzten Flur äußerst seltenen sind, jegliche naturschutzfachliche Wertigkeit und sogar weiteres Entwicklungspotential abgesprochen wird, kann nicht nachvollzogen werden.

Die Stadt Friedberg hält deshalb an der bestehenden Planung fest und beabsichtigt die ehem. Gewerbefläche einer Naturschutznutzung zuzuführen, den Biotopverbund innerhalb der Landschaft zu stärken und einen endgültigen Siedlungsrand an der Greinerstraße in Hügelshart zu definieren. Hierfür dient auch die 18. Änderung des Flächenutzungsplanes mit Landschaftsplan, indem die landschaftsplanerischen Zielvorstellungen der Stadt Friedberg in einem größeren Umgriff zum Ausdruck gebracht werden.

Bezüglich der Stellungnahme der BayWa AG vom 24.03.2006 wird auf den Beschluss des Bauausschusses vom 11.05.2006 verwiesen.

 

Die schriftlichen Äußerungen des Ersten Bürgermeisters der Stadt Friedberg vom 13.10.2003 (s. Anlage) bezogen sich in erster Linie auf die damals seitens der BayWa AG beantragte Umwidmung des Grundstückes als Wohnbaufläche.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, der BayWa AG auf deren Vorschlag hin in einem Gespräch die Planungsziele der Stadt Friedberg zu erläutern.


Abstimmungsergebnis:

 

Ja:                                           10

Nein:                                          1

Pers. beteiligt:                        

Anwesend:                              11

     

 

Abwesend:

Erster Bürgermeister Dr. Bergmair

FrV Fuchs                                                       vertreten durch STR Reißner

StR Reißner                                                    entschuldigt